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ansprechBar

Offenes Gesprächsangebot im Bistum Aachen

 

Seit dem 1. Oktober 2014 gibt es im Bistum Aachen ein Projekt, das zunächst auf drei Jahre angelegt ist. Unter dem Namen „ansprechBar“ werden Gespräche zu Sinn- und Glaubensfragen angeboten. Das Angebot richtet sich an Menschen unabhängig von ihrer Religion oder Konfessionszugehörigkeit.

Die Grundausrichtung des Projektes: da sein – zuhören – mitfühlen – zuraten – begleiten, und vor allem: Zeit haben für jeden und jede, der/​die das Bedürfnis hat, ein ernsthaftes Gespräch zu führen. Die Wahl des Namens fiel so schließlich auf „ansprechBar“: ansprechbar für Menschen in ihrer konkreten, gegebenenfalls problematischen Lebenssituation, unabhängig von Konfession und Religionszugehörigkeit, absichtslos und im wahrsten Sinne niederschwellig.

Nachdem ein Testlauf zur Aachener Heiligtumsfahrt mit einem Gesprächsangebot im „Cafe Extrablatt“ auf viel positive Resonanz gestoßen war, bekam die ansprechBar gemeinsam mit der „Katholischen Glaubensorientierung“ eine eigene Adresse in der Aachener Innenstadt, die zusätzliche Möglichkeiten und Räume für Einzel‑ und Gruppengespräche bietet. Neben der Lage war den Projektverantwortlichen eine gute Verkehrsanbindung, eine gewisse Distanz zu kirchlichen Einrichtungen sowie die Gewährleistung von Anonymität wichtig. Das „Highlight“ der Einrichtung im Eingangsbereich ist eine speziell angefertigte „Bar“, an der sich ungezwungen das eine oder andere Gespräch ergibt.

Das Gesprächsangebot im Cafe Extrablatt besteht weiterhin einmal wöchentlich und findet sich mittlerweile auf der Webseite und der Facebook-Seite des Cafés – mitten unter Wraps, Currywurst und Eiskarte. Außerdem zeigt ansprechBar mit alljährlich einem kleinen Stand auf dem Historischen Jahrmarkt und auf der Verbrauchermesse „50 plus“ Präsenz. Daneben veranstaltet die ansprechBar zweimal jährlich eine Eifelsteigwanderung, bei der Teilnehmer/innen während des Gehens zwanglos miteinander ins Gespräch kommen können.

Was ist das Besondere an ansprechBar?

Wenngleich ansprechBar keinen Anspruch auf Exklusivität erhebt, gibt es Parameter, die ansprechBar ein gewisses Alleinstellungsmerkmal verleihen: ​

• Kirche geht mit einem Gesprächsangebot in den öffentlichen Raum und setzt sich dort ohne den sicheren institutionellen Rahmen aus.

• Der Name entwickelt sich zum festen Begriff und beinhaltet ein Programm, das durch eine konkrete Person/​konkrete Personen verbindlich und kontinuierlich garantiert wird: „Kirche ist ansprechbar!“

• Das Projekt bietet einen großen Experimentier- und Entwicklungsraum. Ein Beirat begleitet das Projekt kritisch und entwickelt neue Ideen, wobei das Prinzip der Organisationsphilosophie darin besteht, auf Zuruf zu reagieren, sensibel für Bedürfnisse zu sein und Resonanzen aufzunehmen statt offensiv zu agieren.

• Das wichtigste Moment – und in gewisser Weise ein Luxus – ist: Hans-Georg Schornstein, der die Idee zum Projekt hatte und darin seine Berufung gefunden sieht, hat Zeit! Während er früher als Gemeindepfarrer oft sagte: „Dafür nehme ich mir Zeit“, kann er jetzt sagen: „Ich habe Zeit“ – ein qualitativer Unterschied.

Missionarischer Gedanke

Nach dem sich das Projekt zunächst an „Suchende“ außerhalb von Kirche richten sollte, wurde schnell deutlich, dass es auch bei Menschen, die mit Kirche verbunden fühlen, großen Gesprächsbedarf gibt. Das Angebot von ansprechBar bleibt dennoch absichtslos. ansprechBar will nicht Mitglieder rekrutieren oder ihre Zugehörigkeit erhöhen und hat doch einen missionarischen Effekt in dem Sinne, dass Kirche – anders als in vielen Klischees – als offen, beweglich und dem Menschen zugewandt wahrgenommen wird. Neben zahlreichen intensiven Gesprächen sorgt der Stand auf dem Jahrmarkt oder der Messe bei manchem Besucher für große Überraschung, da Kirche im Allgemeinen nicht bei derartigen Veranstaltungen anzutreffen ist.

Ansprechpartner/in

Hans-Georg Schornstein
Projektinitiator
Bendelstraße 35
52062 Aachen
Tel.: 0241 475 811 74
E-Mail
Profil

Links & Literatur

Weblinks

Website

Pressebericht in der Aachener Zeitung

Hinweis auf der Website des Cafe Extrablatt in Aachen

Vorstellung des Projekts im Onlinemagazin euangel der KAMP

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Café Bohnenheld

Mitgliedschaften, Förderer und Auszeichnungen

Das Projekt wurde im Jahr 2015 mit dem Verkündigungspreis der Bergmoser + Höller Stiftung ausgezeichnet.