"Die Bibel – nein, die kommt in meinem Leben nicht vor!" Das würden vermutlich viele Menschen antworten, wenn sie nach der Bedeutung der Bibel in ihrem Leben gefragt werden. Aber stimmt das tatsächlich? "Nein", ist Gemeindereferentin Petra Bungarten fest überzeugt: "Ohne dass wir es bewusst merken, ist die Bibel fest in uns verankert: in der Sprache, beim Kochen und Essen, in der Musik, in künstlerischen Werken, bei Festen und Ritualen. Die Bibel gehört tatsächlich zu unserem Leben."
Unter dem Motto „Die Bibel mit allen Sinnen neu entdecken“ luden die Gemeinschaften der Gemeinden St. Lukas, St. Elisabeth und St. Franziskus in Düren dazu ein, einen ungewohnten Blick auf das Buch der Bücher zu werfen. So fand in der Fastenzeit 2023 eine ganze Veranstaltungsreihe statt, die der „alten Botschaft“ der Bibel ein „neues Kleid“ gab. Mit dabei: Protestantische, jüdische und muslimische Gemeinde und auch die Stadt Düren inklusive Bürgermeister.
Den Auftakt bildete die interreligiöse Diskussionsveranstaltung „Wir sind alle Kinder Abrahams – die Bibel in Judentum, Christentum und Islam“, in der die diversen Religionsvertreter ihren jeweils eigenen Zugang zur Bibel darlegten und zum Gebet für den Frieden in der Welt anleiteten. Eine breite Zuhörerschaft erreichte auch der Vortrag von Navid Kermani zu seinem neu erschienen Buch „Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen“, der den Christen einen neuen Blick auf ihre eigene Religion ermöglichte. Und schließlich konnten sich die Besucher des Wochenmarktes bei „Jakobs Linsengemüse“ und frischem Fladenbrot einen kulinarischen Eindruck von der Lebenswelt der Bibel verschaffen. Hinzu kamen ein biblischer Erzähltreff, gemeinsames Esel-Führen und „Yoga und Bibel“.
Das Projekt trug offensichtlich reiche Frucht, zeigten sich die Teilnehmer doch immer wieder begeistert, die Bibel einmal von einer anderen Seite zu erleben. Viele waren motiviert, das alte Buch wieder einmal selbst in die Hand zu nehmen und die Texte neu zu entdecken – und das, obwohl die meisten von ihnen in ihrem Alltag wenig mit Kirche zu tun haben. Besonders eindrücklich war es auch, die gemeinsamen Wurzeln der abrahamitischen Religionen in Theorie und Praxis kennenzulernen und so deutlich zu machen: Düren lebt von der Verbundenheit der verschiedenen religiösen und kulturellen Traditionen – in ihren Festen und Ritualen, in ihrer Sprache, aber auch in ihrer Küche sowie Kunst und Musik.
Pfarre St. Lukas
Annaplatz 8, 52349 Düren
Tel. 02421 / 38898-0
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