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Heiligabend nicht allein

St. Johannes Burg im Bistum Magdeburg

 

Weihnachten ist das Fest des Jahres, das am liebsten in Gemeinschaft gefeiert wird. Für viele, besonders ältere Menschen ist dies aus unterschiedlichen Gründen nicht (mehr) möglich. Eine Stärke christlicher Familien ist nach wie vor die kleine Feier vor der heimatlichen Krippe – neben dem Weihnachtsgottesdienst in der Kirche. Die Idee dieses Projekts war es, eine gemeinsame „familiäre“ Feier mehrerer Familien mit Menschen durchzuführen, die keine gemeinschaftliche Erfahrung mehr machen können – sich aber danach sehnen.

Am Nachmittag des Heiligen Abends werden pflegebedürftige Menschen von zu Hause abgeholt und im katholischen Gemeinderaum zu einer weihnachtlichen Feier empfangen. Beginnend mit einem festlichen Kaffeetrinken geht es in ein weihnachtliches Programm über, mit Liedern, Erzählungen und der Weihnachtsgeschichte. Atmosphärisch geprägt sind die drei Stunden vom gemeinsamen Singen von Weihnachtsliedern – verteilt über den ganzen Nachmittag. Die Gäste haben an diesem Nachmittag mindestens genauso viel Freude daran wie die eigens gegründete Hausmusik-Band.

Jeder Gast bekommt zwei kleine Weihnachtskerzen geschenkt, auf denen der eigene Vorname steht. Die eine wird mit nach Hause genommen – und die andere an die Krippe in der benachbarten Kirche gestellt. Wer das körperlich kann und will, tut dies selbst und wird in die Kirche begleitet, bevor es wieder nach Hause geht.

Um sich als Gemeinde an einem solchen Tag nicht zu überfordern, ist von Beginn an die Kooperation mit einem privaten Pflegedienst hilfreich. Über diesen werden die Gäste schriftlich eingeladen und teilweise auch chauffiert. Ergänzt wird der Transport der Gäste durch Gemeindemitglieder und spezielle Taxis, die Rollstühle befördern können. 

Relativ leicht einzuwerben waren: die Unterstützung einer Druckerei für ansprechende Einladungen, Kuchenspenden von Gemeindemitgliedern, Sach- und Geldspenden über die persönlichen Kontakte des Pflegedienstes (Apotheken, Sanitätshäuser).

Eine besondere Kompetenz christlicher Gemeinden kann gut eingebracht werden: das gemeinsame Singen. Dies macht es älteren Menschen leicht „anzudocken“ und sich auf die ungewohnt christlich geprägte Atmosphäre einzulassen.

Missionarischer Gedanke

Gerade Weihnachten führt eindrucksvoll vor Augen, wie sehr sich Gott in unsere Welt hineingibt, um an der Seite der Menschen zu stehen. Das Kind im ärmlichen Stall von Bethlehem ist eine Einladung, sich von diesem sich den Menschen zuwendenden Gott in Dienst nehmen zu lassen. Engagement für andere, gerade arme, kranke und schwache Menschen ist darum immer richtig und ein lebendiger Ausdruck des Christseins: Es ist Gottesdienst – Dienst Gottes an den Menschen in unserem Handeln. So kann die Weihnachtsfeier mit einsamen Menschen zu einem eindrucksvollen Ausdruck für den Kern des Weihnachtsevangeliums werden.

Weihnachten mit der biblischen Geschichte und christlichen Weihnachtsliedern zu feiern, ist in den meisten Haushalten Ostdeutschlands nicht mehr üblich. Auch in christlichen Familien ist die Weihnachtsandacht als „Hauskirche“ zunehmend ungewohnt (insbesondere bei den jüngeren Generationen). Erstaunlich ist die Erfahrung, dass die christliche Tradition im Kreis von Nicht-Christen plötzlich wieder Spaß macht. Es entsteht eine besondere Atmosphäre, in der gerade auch die christlichen Gastgeber in ihrer Begegnung mit Nicht-Christen mit dem Geheimnis Gottes in Berührung kommen.

Ansprechpartner/in

Markus Konkolewski
Bruchstr. 22
39288 Burg
Tel.: 03921-6422

Links & Literatur

Weblinks

Bericht in der Tageszeitung „Volksstimme“

Website der veranstaltenden katholischen Pfarrei St. Johannes Burg

Auch zu finden im Ideenpool des Bistum Magdeburg

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