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Seelsorge im Schutzhaus

Vielfältige Seelsorge für Flüchtlinge

 

Die Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt ist die zentrale Aufnahmeeinrichtung für neu angekommene Flüchtlinge in Brandenburg. Hier werden sie untergebracht, bevor sie den Kommunen zugewiesen oder auch abgeschoben werden. 

Belastend ist dabei insbesondere die Situation für Geflüchtete im Schutzhaus. Hier werden besonders vulnerable Menschen untergebracht, wie Opfer von Menschenhandel und sexualisierter Gewalt, Queere oder behinderte und kranke Menschen. Diese nehmen auch unter den Geflüchteten eine Außenseiterposition ein und müssen neben ihren schweren und oft traumatischen Fluchterfahrungen auch noch Diskriminierung und Hilflosigkeit verarbeiten. 

Sr. Regina Stallbaumer sa vom Jesuiten-Flüchtlingsdienst hat diesen Personen in einem zweijährigen Pilotprojekt vielfältige Seelsorge zukommen lassen. Dabei begleitete sie gemäß ihrem Konzept die Menschen nicht nur spirituell, sondern auch psychologisch und diakonisch. Intensive Gespräche über Fluchterfahrungen und Hoffnungen ihrer Klienten gehörten genauso dazu wie Bibelteilen und Beratung zum Asylverfahren. 

Die Geschichten der Geflüchteten in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen, war Sr. Regina Stallbaumer ein weiteres Anliegen. So organisierte sie gemeinsam mit ökumenischen Kooperationspartnern einen Gottesdienst zum Weltflüchtlingstag in Berlin. Darin wurde insbesondere der Menschen gedacht, die auf ihrer Flucht nach Europa ums Leben gekommen waren. Auch Zeugnisse von Geflüchteten waren in die Liturgie integriert. Der Gottesdienst entfaltete große spirituelle Strahlkraft, brachte die Gefühlswelten der Betroffenen zum Ausdruck und erregte auch über Berlin hinaus Aufmerksamkeit. 

Missionarischer Gedanke

Vom Projekt bleibt die Erkenntnis, dass die Kirche nicht tatenlos zusehen kann, wenn Menschen nach langen Fluchtwegen und mit schweren Belastungen in Deutschland Schutz und Hilfe suchen. Sie würde sonst ihren Auftrag ignorieren, „Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art“ (Gaudium et spes 1) sich zu eigen zu machen. Im Projekt „Seelsorge im Schutzhaus“ hat dieses Anliegen mit Sr. Regina Stallbaumer ein menschliches Gesicht erhalten. 

Ansprechpartner/in

Jesuiten-Flüchtlingsdienst Deutschland 
Witzlebenstr. 30a 
14057 Berlin 
Tel.: +49 (0) 30 32 60 25 90 
info@jrs-germany.org