"Sei mal STILL!" ist die Einladung, fernab von als altmodisch und streng empfundenen Vorgaben seinen eigenen, persönlichen Glauben zuerst zu finden und dann zu leben. Sie richtet sich vor allem an die Jugendlichen und jungen Erwachsenen der heimatlichen Gemeinde – Ihnen möchten die Initiatoren zeigen, wie viel Freiheit der christliche Glaube bedeutet, wenn man seinen persönlichen Weg findet.
Das Projekt schafft den Raum, vor Gott da zu sein, nachzudenken, Fragen zu stellen und innere Fragen zu klären. Unter dem Slogan "Sei mal STILL!" bietet es in der Kirche der katholischen Gemeinde "Hl. Familie" Dresden-Zschachwitz in Form der Anbetung Ruhe und Stille, um seinen eigenen Glaubensweg zu gehen. In der Gemeinde war die Anbetung als zusätzliches Angebot zum Gottesdienst ganz ausgestorben. Gerade sie bietet aber die Möglichkeit, seinen eigenen Weg im Glauben zu gehen. Ganz gezielt geht es daher bei "Sei mal STILL!" darum, niemandem etwas vorzugeben und seine eigenen Erfahrungen zu machen ohne ein auferlegtes Pflichtgefühl. Das Projekt schafft deshalb das Angebot, aber jeder entscheidet selbst, welche Teile ihn davon ansprechen – welche er also für seinen Glaubensweg übernehmen möchte.
Das Angebot gliedert sich in zwei Teilprojekte. Zuerst die Ursprungsidee "Sei mal ganz STILL!". Dabei wird zu Gründonnerstag und im Advent jeweils eine große Nachtwache organisiert. Die ganze Nacht über ist die Kirche in Kerzenlicht gehüllt – und offen für jeden, in die Kirche zu kommen und da zu sein. Über eine freiwillige "Wachliste" stellen wir sicher, dass auch immer mindestens eine Person da ist.
Aus der großen Motivation für "Sei mal ganz STILL!" entstand das zweite Teilprojekt "Sei mal kurz STILL!". Seit November 2014 findet es jeden zweiten Mittwoch im Monat statt. Eine Stunde lang vor dem Jugendabend wird die Kapelle geöffnet. In einladender Atmosphäre singt die Gruppe zuerst ein paar Lieder und hört einen Impuls. Dann folgt eine etwa vierzig minütige Phase der Stille, bei der das Allerheiligste in der Monstranz ausgesetzt wird. Es ist das Symbol, dass wir in der Anbetung unsere ganz persönliche Beziehung zu Gott entdecken können. Am Ende sprechen die Teilnehmer das "Gebet des Franziskus". Darin heißt es u.a. "schenke mir echten Glauben".
Der missionarische Grundgedanke wird, besonders unter Jugendlichen, oftmals falsch verstanden. "Wollen die mir etwa ihren Glauben aufzwingen?" ist die Reaktion. Genau aus diesem Grund fällt es vielen Menschen – und eben vor allem Jugendlichen – schwer, sich zu dem zu bekennen, was einen innerlich stärken und tragen kann. Wenn wir es allerdings schaffen, authentisch zu vermitteln, dass "Mission" nicht Zwang bedeutet, sondern eigenen Antrieb (durch die Freiheit, seinen persönlichen Glaubensweg zu leben), dann zeigen wir, dass der christliche Glaube in seinen Grundgedanken nichts Frömmlerisches oder Konservatives ist. "Sei mal STILL!" verdeutlicht genau diese Freiheit, den Glauben nicht leben zu MÜSSEN, sondern ihn durch eigenen Antrieb leben und teilen zu WOLLEN.
Pfarrei Hl. Familie Dresden-Zschachwitz
Karl-Georg Schumacher
Badorfer Str. 111
50321 Brühl