Segen ist, wenn das Gute eine Chance bekommt, dass es wachsen kann. Segen gibt es in der Stadt und auf dem Land.
Jede Folge von Stadt Land Segen_ verfolgt ein spezifisches Thema als inhaltlichen Schwerpunkt von gesellschaftlicher Relevanz. Auf der Suchte nach Antworten und guten Ideen sprechen die beiden Podcast Hosts Mira Enders und Gerrit Spallek mit Menschen, die ein Segen sind und die mithelfen, dass das Gute in der Welt wachsen kann.
„Wo wächst das Gute in der Welt?“ Auf diese Formel brechen wir die Rede vom Reich Gottes als Zentralmotiv jesuanischer Verkündigung herunter. Wir machen uns auf die Suche nach Menschen, die angesichts der erschreckenden Dichte und Unübersichtlichkeit an Herausforderungen, Krisen und Problemen unserer Zeit vermitteln: Die Welt muss nicht bleiben, wie sie ist.
Eine entscheidende Frage ist die des Standpunkts, von dem aus agiert wird. Der Podcast verheimlicht nicht, dass seine Redaktion von einer kirchlichen Organisationseinheit verantwortet wird.
Daraus ergibt sich eine Spannung. Zu erwarten wäre, dass Vertreter*innen der Kirche in einem solchen Podcast selbst vom Glauben sprechen. Dass sie also das machen, was man von ihnen erwartet. Gewöhnlich sind sie es, die sagen, wie Leben und Welt gesehen werden müssten, damit das Gute eine Chance bekommt, um zu wachsen.
Aber hier ist es anders. Und das liegt daran, dass es zwar darum geht, dass Kirche Farbe bekennt, nicht aber selbst als abstrakte Größe Position bezieht. Ziel ist es vielmehr, Positionen, die Menschen in ihrem Leben beziehen, zu kuratieren. Die Hosts im Podcast trauen sich, auf die Suche zu gehen und Fragen zu stellen. Sie fügen zusammen, legen nebeneinander, entdecken und stellen die Antennen für jede Sendung zunächst auf Empfang. Die Rolle, die „die Kirche“ in dieser Anordnung von Sprecher*innenpositionen spielt, ähnelt eher der Betreiberin einer Plattform, auf der Beiträge zum erfüllten Leben „open source“ geteilt werden.
Ein Learning des Projekts ist vielleicht bereits, dass wir uns als vermeintliche Expert*innen vom Anspruch der Deutungshoheit in Glaubensdingen verabschieden müssen; dass wir uns in theologischer Bescheidenheit üben und etablierte Formen des Sprechens vom Glauben ein Stück weit auch verlernen müssen, damit Glaubenspraktiken ansichtig werden können.
Erzbistum Hamburg
Pastorale Dienststelle
Dr. Andree Burke
Jens Ehebrecht-Zumsande
Am Mariendom 4
20099 Hamburg
E-Mail:
Andree.burke@erzbistum-hamburg.de
Jens.ehebrecht-zumsande@erzbistum-hamburg.de