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Ökumenischer Segnungsgottesdienst am Valentinstag

Für alle Menschen, die partnerschaftlich unterwegs sind

 

Ob verheiratet oder unverheiratet, ob Christen oder Nichtchristen: In Erfurt sind am Valentinstag Paare, Freunde und am Thema Interessierte zu einem ökumenischen Segnungsgottesdienst eingeladen.

Auch wenn es nur Legenden sind: St. Valentin, der Bischof von Terni, soll Verliebte trotz des Verbots durch den römischen Kaiser getraut und auch einer Schiffsbesatzung bei einem schweren Sturm den nötigen Mut zum Durchhalten gegeben haben. Zudem hat dieser Valentin der Sage nach den frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt. Die Ehen, die von ihm geschlossen wurden, haben der Überlieferung nach unter einem guten Stern gestanden. So ist er zum Patron der Liebenden und der Freundschaft geworden.

Der Heilige ist heute aber vor allem durch die Blumen- und Parfümhändler bekannt, die ihren kommerziellen Nutzen aus ihm zogen und ziehen. Der Ärger um diese einseitige Rezeption brachte den damaligen Erfurter Dompfarrer und heutigen Weihbischof Reinhard Hauke auf die Idee zu einem ökumenischen Segnungsgottesdienst „für alle, die partnerschaftlich unterwegs sind“, zu dem im Jahr 2000 zusammen mit der evangelischen Pastorin Bianka Piontek zum ersten Mal eingeladen wurde. Der Patron der Paare und befreundeten Menschen sollte zurück ins Bewusstsein kommen und damit die christliche Botschaft, dass Gott alle Menschen liebt und sie diese Liebe erfahren lassen möchte: „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm“ (1 Joh 4,16).

Segnungsgottesdienst am Valentinstag im Bistum Mainz

So ist der Segnungsgottesdienst am Valentinstag ein Angebot, sich der Freundschaft, der gemeinsamen Liebe und Partnerschaft von Mann und Frau erneut bewusst zu werden und sie durch Gottes Segen zu stärken.

Impulse für Liebe und Partnerschaft werden in einer Bildbetrachtung und einer Bibelauslegung entwickelt. Einige Paare erzählen, wie sie ihre teils Jahrzehnte lange Partnerschaft mit Höhen und Tiefen leben und erleben. Das beeindruckt besonders junge Leute, die erst am Anfang ihres gemeinsamen Weges stehen. Der Höhepunkt des Gottesdienstes ist die Möglichkeit, sich am Ende persönlich segnen zu lassen. Dazu sind auch Nichtchristen bereit, weil niemand ohne Zuspruch und Ermutigung leben kann. Die anwesenden Geistlichen breiten die Hände über das Paar aus, bitten um Gottes Beistand und Schutz für die Partnerschaft und segnen die Partner einzeln.

Der in Erfurt erfundene Gottesdienst hat viel Resonanz erfahren und wurde mittlerweile in allen deutschsprachigen Ländern übernommen oder als Anregung genutzt.

Missionarischer Gedanke

In den Segnungsgottesdiensten am Valentinstag wird göttlicher Segen konkret erfahrbar, aber auch, dass niemand ohne Zuspruch und Ermutigung leben kann. Liebe und freundschaftliche Beziehungen, ihre Größe, aber auch ihre Gefährdung und Zerbrechlichkeit sind niemandem fremd. Alle haben ihre Erfahrung gemacht, gute und weniger gute. Hier kommen Menschen, die partnerschaftlich unterwegs sind, mit anderen Paaren und mit dem die Liebenden begleitenden Gott, der selbst die Liebe ist (1Joh 4,16), neu in Berührung. Dies ist ein wirklicher „Anknüpfungspunkt“ für den christlichen Glauben.

Ansprechpartner/in

Weihbischof Dr. Reinhard Hauke

Bischöfliches Ordinariat Erfurt
Hermannplatz 9
99084 Erfurt
Tel.: (0361) 6572 115
E-Mail

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