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Das Projekt „Engelszungen“ auf den Seiten der Suchendenpastoral im Erzbistum Berlin
„Engelszungen“ nannte sich ein Projekt im Erzbistum Berlin auf dem Nostalgischen Weihnachtsmarkt, der im Jahr 2016 erstmals rund um die St.-Hedwigs-Kathedrale stattfand. Auf ungewöhnliche Weise lud das Projekt ein, das Wunder von Weihnachten an 4 Stationen rund um die und innerhalb der Kathedralkirche zu erleben.
Die Chance, beim Nostalgischen Weihnachtsmarkt rund um die Hedwigskathedrale die größte „Bude“ am Platz zu haben, wollten wir vom Erzbistum Berlin nicht ungenutzt verstreichen lassen. Dreh- und Angelpunkt unseres Adventsprojektes war der (Verkündigungs-)Engel. Denn Engel erfreuen sich auch in der säkularen Gesellschaft großer Beliebtheit, symbolisieren Schutz, Halt und Geborgenheit und sind Mittler in eine „andere“ Welt. Diese Tatsache wollte unser Adventsprojekt nutzen und unter dem Thema „Engelszungen“ besonders den Aspekt der frohmachenden Verkündigung, des Überbringers einer guten Botschaft inszenieren.
Als erste Station hatten wir in den Bäumen auf dem Weihnachtsmarkt an Goldfäden weiße Federn als unauffälliges Symbol für unser Projekt befestigt. Die zweite Station befand sich in den Nischen der Kathedrale, wo der Schriftzug „Engelszungen“ von Weitem auf das Projekt aufmerksam machte. Vor einem vorbereiteten Hintergrund mit leuchtenden Flügeln hatten Passanten die Möglichkeit ein „Engel-Selfie“ zu machen. Das Interesse war so groß, dass sich teilweise lange Schlangen bildeten.
Dritte Station war dann die Kathedrale selbst. In den einzelnen Einbuchtungen der Seitenaltäre hatten wir Krippenfiguren aufgestellt, die sich sinnbildlich mit den Besuchern gemeinsam auf den Weg zur Krippe machten. Oberhalb wurde ihnen auf Spruchbändern ihre Engelsbotschaft aus der Weihnachtsgeschichte zugesagt. Die ganze Szenerie war in stimmungsvolles, beruhigendes Licht getaucht. Als zusätzliches Angebot fand jeweils am Freitagabend von 19:30 bis 21:00 Uhr das Format Federleichtes – Musik und Poesie statt: bei musikalischer Untermalung lasen verschiedene Personen Texte, Märchen, Gedichte, die sich um das Thema „Engel/Frohe Botschaft“ drehen. Hierzu fand sich jeweils ein gut durchgemischtes Publikum von bis zu 260 Leuten ein. Die vierte Station bildete eine begleitende Ausstellung im Foyer des Kathedralforums zum Thema „Engel“. Bereits am Eingang machte als Eyecatcher ein großes Paar Flügel, an dem Besucher auf Post-Its eine Botschaft hinterlassen konnten, auf die Ausstellung aufmerksam.
In einem übertragenen Sinn wurde mit den „Engelszungen“ die ganze Kathedrale zu unserer „Krippe“, unserem „Stall“, in dem sich die Menschen versammelten, um dort dem Wunder der Weihnacht entgegen zu warten. Gerade auch das Format „Federleichtes“ war als passageres Angebot konzipiert und nicht zwangsläufig auf durchgängige Teilnahme ausgerichtet. Bewusst hatten wir an den verschiedenen Stationen Möglichkeiten geschaffen, bei denen die Besucher zum Mitmachen angeregt wurden. Besonders die Möglichkeit, Zettel mit Gedanken und Gebetsanliegen in die Krippe zu legen, wurde extrem stark genutzt. Es waren sehr persönliche, berührende Notizen.
Das Adventsprojekt „Engelszungen“ wurde gemeinsam entwickelt und durchgeführt von Bettina Birkner (Kathedralforum), Carla Böhnstedt (Projektstelle Suchendenpastoral) und Katja Triebe (freie Kunsthistorikerin). Das Grafikdesign sowie die Gestaltung der leuchtenden Engelsflügel kam von Christoph Kießig (E-Mail).
Das elementare Grundanliegen von Advent und Weihnachten (festgemacht am Symbol des Engels, der eine frohe Botschaft verkündet, die die Welt verändert) sollte in eine zeitgemäße Sprache übersetzt werden. Dabei wollten wir einen Bezug zur Erfahrungswelt der Leute herstellen und als Anregung zum Nachdenken zur Verfügung stellen. Durch Möglichkeiten der Beteiligung haben wir eine besondere Form der Auseinandersetzung und Identifikation eröffnet. Denn die Aktion sollte keinesfalls pädagogisch-katechetisierend wirken, sondern vielmehr unaufdringlich und mit einem Augenzwinkern „rüberkommen“ und Erleben mit allen Sinnen ermöglichen.
Auf diese Weise konnten wir Menschen verschiedenen Alters und religiöser Sozialisation, auch über kirchliche Kreise hinaus ansprechen sowie punktuelle Kontakte mit Kirche ermöglichen, bei denen Besucher Nähe und Distanz selbst bestimmen konnten. Ganz unterschiedlichen Menschen wurde so ein christliches Deutungsmuster für den persönlichen Sinnhorizont angeboten.
Carla Böhnstedt
Projektreferentin für Suchendenpastoral im Erzbistum Berlin
Greifswalder Straße 17
10405 Berlin
Tel.: 030 / 31 98 67-18
E-Mail
Das Projekt „Engelszungen“ auf den Seiten der Suchendenpastoral im Erzbistum Berlin
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