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Schülerinnen und Schüler gegen Kinderprostitution

Eine Solidaritätsaktion


Am Ende einer Spendenaktion am Berufskolleg St. Michael in Ahlen konnten die Schülerinnen und Schüler dem Initiator des Netzwerkes „Roter Keil“, Dr. Jochen Reidegeld, einen Spendenscheck in Höhe von 1379,83 Euro übergeben. Dr. Reidegeld hatte im Jahr 1999 in Kooperation mit dem Orden der Salesianer Don Boscos die „Aktion Bosco Sevana“ gründete. Aus dieser Aktion entwickelte sich das Netzwerk „Roter Keil“ mit dem Ziel, in Deutschland, Tschechien, Kambodscha, Philippinen, Sri Lanka, Uganda und Angola dem organisierten Verbrechen des Kindesmissbrauchs und der Kinderprostitution eine Bewegung entgegensetzen. Ziel ist es, die Ursachen der Problematik zu bekämpfen.
 

Initiator des Spendenprojektes am Berufskolleg war eine Unterstufenklasse der Höheren Berufsfachschule, die sich im Religionsunterrichtes mit dem Thema „Fußball und Religion“ beschäftigte und sich dabei auch ausführlich über das christlich motivierte soziale Engagement berühmter Fußballspieler informierte. Über den beispielhaften Einsatz von Roman Weidenfeller und Sebastian Kehl gegen das organisierte Verbrechen der Kinderprostitution erfuhren sie so vom Netzwerk „Roter Keil“. In besonderer Weise machte es sie betroffen, dass das Problem der Kinderprostitution heute sehr schnell heruntergespielt und als „gesellschaftliches Randproblem“ angesehen wird. Schnell wuchs der Gedanke, durch eine eigene Aktion das Netzwerk zu unterstützen.

In dieser Situation griff der Schulseelsorger das Anliegen der Schüler auf und ermutigte in einem Gottesdienst alle Schülerinnen und Schüler der Schulgemeinschaft, sich an einem Spendenprojekt für das Netzwerk „Roter Keil“ zu beteiligen. Als kleine Starthilfe erhielt jede der insgesamt 10 Klassen von der Schulseelsorge eine Spende von 20,00 Euro mit der Bitte, diese im Zeitraum von 6 Wochen zu vermehren. Eine Aufgabe, die für Schüler an einem Berufskolleg mit kaufmännischem Schwerpunkt einen eigenen Charme hat!

Mit ausgesprochener Kreativität stellten sich die Schüler dieser Herausforderung. Ob durch den Verkauf selbst gebackener Plätzchen in der Fußgängerzone in Ahlen, der Eröffnung eines eigenen Wettbüros beim schulinternen Volleyballturnier oder beim Weiterverkauf von Schokolade – wobei der Käufer selber den Preis bestimmte - , in einer unglaublich vielfältigen Weise konnte das Geld vermehrt werden. Als am Ende des Spendenprojektes das Ergebnis feststand, staunten alle Beteiligten nicht schlecht: Nicht weniger als 1379,83 Euro brachte es ein. Für eine Schule mit 300 Schülern ein außerordentlicher Betrag, zumal bei keinem anderen Spendenprojekt an der Schule ein derartig hohes Spendenaufkommen erreicht werden konnte!

Missionarischer Gedanke

Der christliche Gedanke der Solidarität will immer wieder neu in die Zeit hinein übertragen und erfahrbar werden. Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule solidarisieren sich durch ihren kreativen ehrenamtlichen Einsatz in diesem Projekt mit jenen Kindern und Jugendlichen, die in vielfältiger Weise Opfer von sexueller Gewalt werden. Bei der Übergabe des Spendenschecks versprach Dr. Jochen Reidegeld, dass jeder einzelne Cent der Spendengelder in die von den Vereinsmitgliedern betreuten Projekte gehe. Da nicht nur in Asien und Osteuropa, sondern auch in der Bundesrepublik Deutschland zahlreiche Jungen und Mädchen zur Prostitution gezwungen würden, solle mit der Spende des Berufskollegs das Projekt „Hilfe für Jungs“ in Berlin unterstützt werden. Denn gerade Berlin sei eine Hochburg des Kinderhandels.

 

Ansprechpartner/in

Berufskolleg St. Michael
Warendorfer Str. 72
59227 Ahlen

Johannes Gröger
Ständiger Diakon, Schulseelsorger
Tel. 02382 / 914000
E-Mail: groeger@bistum-muenster.de